Collaborative Law / Cooperative Praxis

COLLABORATIVE LAW (CL)
COOPERATIVE PRAXIS (CP)

ONLINE-FORTBILDUNG
im Kleingruppenformat

unser Online-Ausbildungsseminar in Collaborative Law / Cooperativer Praxis erfüllt die gesetzlich geforderten Fortbildungsvorgaben für Mediator*innen in Deutschland und in Österreich. Die bisherigen Erfahrungen waren durchweg positiv. Das Zoom Format hat sich stabil bewehrt und die ersparten Aufwendungen für Reise und Übernachtungen wurden als sekundärer Vorteil gesehen.

Der Bedarf an konsensualen Streitbeilegungsverfahren ist ungebremst, die Cooperative Praxis breitet sich stetig aus und gewinnt mehr und mehr begeisterte Anhänger.

Die Problemlösung durch gegenseitiges Verständnis erfordert ein interessiertes und vorurteilsfreies Zuhören und verstehen Wollen. Genau diese mediatorischen Kernkompetenzen benötigen wir momentan stärker denn je sowohl im Beruf als auch in privaten Diskussionen.

Auch die Cooperative Praxis folgt diesem mediatorischen Grundansatz, jedoch in einem anderen Setting. Nicht der/die Mediator*in führt durch den Prozess, sondern die in der Cooperativen Praxis von den Klienten beauftragten Rechtsanwält*innen und nichtjuristischen Fachpersonen als Team.

Da ein Präsenzseminar in nächster Zeit eher unwahrscheinlich ist, haben wir uns entschlossen, ein weiteres Webinar „Collaborative Law (CL)/Cooperative Praxis (CP)“ via Zoom anzubieten. Dieses wird jeweils freitags von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr und samstags von 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr auf 5 Tage verteilt durchgeführt.

Seminarablauf und -inhalt

Cooperative Praxis (englisch: collaborative practice, collaborative law) ist ein mediationsanaloges Verfahren, das seit mehr als 20 Jahren existiert und ausgehend von den USA mittlerweile weltweit Verbreitung findet. In Österreich wurde 2003, in Deutschland im Jahr 2007 erstmals eine Ausbildung angeboten. Mittlerweile gibt es über die Deutsche Vereinigung für Cooperative Praxis (DVCP) eine standardisierte Ausbildungsordnung und berufliche Interessensvertretung, in Österreich ist die AVM federführend.

Wie in der Mediation gelten Grundsätze wie beispielsweise umfassende Informationen, Offenlegung der Interessen, Vertraulichkeit und Freiwilligkeit. Auch die Struktur des Verfahrens ist identisch.

Im Unterschied zur Mediation werden die Konfliktparteien von eigenen Anwält*innen vertreten und – als weitere Besonderheit von CP- wirken bei Bedarf nichtjuristische CP-Fachpersonen für Paare und Familien bzw. für Konflikte in und zwischen Unternehmen und Organisationen (z.B. Psycholog*innen / Pädagog*innen, Betriebswirtschaftler) zur Unterstützung der Parteien mit. Dies ermöglicht eine interdisziplinäre Begleitung der Parteien. Je nach Konfliktthema erfordern manche CP-Verfahren nur Anwält*innen oder nur (nichtjuristische) Fachpersonen.

Die Rechtsanwält*innen und die nichtjuristischen Fachpersonen der Konfliktparteien haben neben der Unterstützung und Vertretung der eigenen Partei die zusätzliche Aufgabe, beide Parteien zu befähigen, eine einvernehmliche und außergerichtliche Konfliktlösung auf der Basis gegenseitigen Verständnisses und Respektes zu finden. Insoweit ersetzen sie im gemeinschaftlichen Zusammenwirken die Rolle des Mediators. Hierfür ist es erforderlich, dass sich alle professionell Beteiligten zuvor verpflichten, die Parteien im Falle des Scheiterns des Verfahrens nicht gerichtlich zu vertreten.

Die besondere Rolle der Anwält*innen und nichtjuristischen Fachpersonen wird in gesonderten Vereinbarungen festgehalten und mit den Parteien offen vereinbart. In hoch eskalierten Verfahren können zusätzliche Expert*innen wie etwa Finanz- und Kinderexpert*innen hinzugezogen werden.

Das Verfahren der Cooperativen Praxis wird derzeit besonders in familienrechtlichen Auseinandersetzungen durchgeführt. Anders als in der Mediation können CP-Rechtsanwält*innen die Konfliktparteien in einem einvernehmlichen Scheidungsverfahren weiter begleiten. Aber auch bei Konflikten in und zwischen Unternehmen, Organisationen und Betrieben, im Medizin- und Gesundheitsbereich oder im Sport kommt CP als eine Konfliktlösungsmethode in Frage.

Vorteile von CP sind

• Professionelle Unterstützung in rechtlicher, wirtschaftlicher und persönlicher Hinsicht
• Konstruktive Zusammenarbeit aller professionell Beteiligten
• Beachtung der persönlichen Interessen aller Beteiligten
• Die Kinder werden im Blick behalten bei Trennungskonflikten
• Vermeidung langwieriger Gerichtsstreitigkeiten

Das Seminar stellt die wesentlichen Grundlagen der Cooperativen Praxis vor und zeigt dessen Wirkmechanismen unter Berücksichtigung der „Ausbildungs- und Anerkennungsrichtlinien“ der Deutschen Vereinigung für Cooperative Praxis e.V. (DVCP). Es umfasst 22 Zeitstunden und berechtigt (bei Vorliegen der sonstigen allgemeinen und spezifischen Voraussetzungen) sodann grundsätzlich, einem der DVCP angeschlossenen regionalen Netzwerk beizutreten, es zu gründen bzw. der DVCP alternativ auch als Einzelmitglied beizutreten und dort als Professionelle/r für „Cooperative Praxis DVCP®“ gelistet zu werden.

Es eignet sich dabei gleichzeitig als Fortbildungsseminar für deutsche Mediator*innen gemäß der Rechtsverordnung für die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoreninnen (ZertMediatAusbV).
Österreichische Kolleg*innen erhalten eine Bestätigung über 29 UE gemäß §23 ZivMediatG.

Zielgruppe:
Die angebotene CP Fortbildung richtet sich unter anderem an Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sowie an Beraterinnen und Berater der psychosozialen Berufsgruppen, an Berater im Wirtschaftsbereich sowie an Kinder- und Finanzexpert*innen.

Voraussetzung zur Teilnahme:
Voraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung ist in der Regel eine abgeschlossene Mediationsausbildung. (Ausnahme siehe Ausbildungs- und Anerkennungsrichtlinien der DVCP vom 1.2.2021)

Leitung:
Diplompsychologin Gertrud Wölke
Mediatorin BAFM, Eingetragene Mediatorin BMJ (A)
Supervisorin ÖVS/DGSF/BDP
Fachperson und Kinderexpertin für „Cooperative Praxis“ DVCP
Ausbilderin DVCP
CL-Coach (A)

Rechtsanwalt Jörg Malinowski
Eingetragener Mediator BMJ (A)
Rechtsanwalt für „Cooperative Praxis DVCP“
Ausbilder für Mediation
Lehrbeauftragter an der Hochschule Neu-Ulm

Rechtsanwalt Malinowski wurde im Jahr 2008 von den amerikanischen Experten Cathrin Connor und Randy Cheek in Cooperativer Praxis über das EIDOS Projekt Mediation in München ausgebildet und beschäftigt sich seitdem fortwährend mit dieser Verfahrensform.

Dipl.Psychologin Gertrud Wölke wurde im Jahr 2008 von den amerikanischen Experten Cathrin Connor und Randy Cheek in Cooperativer Praxis über das EIDOS Projekt Mediation in München ausgebildet. Sie ist seit 2013 im Vorstand der Deutschen Vereinigung für Cooperative Praxis, zuvor war sie im Vorstand des MNCP (Münchner Netzwerk für CP). Sie ist Obfrau des Salzburger Expertennetzwerkes für Cooperative Konfliktlösungen.

Termine: 12.03/ 18.-19.03/ 25.-26.03.2022

CP-Seminar via Zoom als online Webinar
Freitags 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Samstags 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Kosten: 440,00 € zzgl. Mehrwertsteuer
Ermäßigung für Angestellte in psychosozialen Berufen: 20% (353,00 € zzgl. Mehrwertsteuer)

Anfragen per Mail unter g.woelke@simt.at oder info@kanzlei-malinowski.de

www.konfliktklärung-bayern.de
www.brueckenzurverstaendigung.org